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Filmkritiken

Das Parfüm

Jean-Baptiste Grenouille (Ben Wishaw) ist ein von Gott und der Welt verlassenes Geschöpf dass in seiner Zeit dafür bestimmt war früh, einsam und elend zu sterben. Geboren auf dem Pariser Fischmarkt, dem stinkendsten Ort der damaligen Welt.
Aber nicht er stirbt, sondern alle anderen die mit ihm zu tun bekommen. Mit der Zähigkeit einer Ratte klammert er sich an sein Leben und entdeckt sein Talent für Gerüche.
Beim Versuch den Duft einer jungen Frau in sich aufzunehmen tötet er sie unabsichtlich. Entsetzt bemerkt er wie ihr Duft schwindet. Düfte zu bewahren wird daraufhin sein Lebensprojekt.
Er schafft es bei dem abgetakelten Parfümeur Baldini (Dustin Hoffmann) eine Lehrstelle zu ergattern und lernt dort das Handwerk der Parfümherstellung. Als er von diesem nichts mehr lernen kann verlässt er ihn und landet nach einigen Umwegen in Grasse, der damaligen Hauptstadt der Parfümherstellung. Dort trifft er auf den Duft von Laura (Rachel Hurd-Wood). Ihn wählt er aus um das ultimative Parfüm zu erschaffen.
Eine Prostituierte weist sein Ansinnen sie mit Fett einzureiben um ihren Geruch einzufangen empört zurück und Grenouille erschlägt sie. Diese vereinfachte Art die Bestandteile seines Parfüms zu beschaffen kultiviert er im folgenden. Von seinem Lehrer Baldini hat er gelernt dass ein Parfüm zwölf Bestandteile und ein Hauptthema braucht, also fallen ihm nach und nach noch weitere elf junge Frauen zum Opfer.
Beim Hauptthema gibt es allerdings Schwierigkeiten. Lauras Vater ahnt dass seine Tochter auf der Liste des Mörders steht. Er versucht seine Tochter in Sicherheit zu bringen und verlässt dazu die Stadt. Trotzem kann Grenouille auch sie töten und sein Parfüm komplettieren.
Dabei wird er verhaftet und soll auf eine selbst für damalige Verhältnisse äusserst brutale Art hingerichtet werden. Mit Hilfe seines Parfüms verwandelt er jedoch den Richtplatz in den Ort einer Massenorgie und genießt für einige Augenblicke die blinde Liebe der Menschen die ursprünglich gekommen sind um ihn sterben zu sehen. Im Augenblick seines größten Triumphs wird ihm jedoch auch klar dass er hier nicht findet was er eigentlich wollte.
Er kehrt zurück auf den Pariser Fischmarkt und begeht Selbstmord indem er sich mit seinem Parfüm übergießt und sich widerstandslos von den Menschen verschlingen läßt, die in ihm einen Engel sehen.

Der Roman "Das Parfüm" von Patrick Süskind ist einer der erfolgreichsten deutschen Romane überhaupt. Neben der geschliffen Sprache liegt das nach meiner Ansicht an den Gegensätzen die der Roman aufbaut. Vollendete Schönheit geschaffen von einem mörderischen Ungeheuer, dass so barbarisch ist wie seine Zeit. Hingabe an die Kunst bei völliger Gleichgültigkeit gegen die Opfer.
Die überbordenden Beschreibungen und das nicht zur Visualisierung einladende Thema galten lange Zeit als unverfilmbar.

Bei dieser Ausgangslage ist ein eindrucksvoller Erfolg gelungen. Anscheinend war das Beste gerade gut genug und dieses Beste war nicht nur teuer sondern auch klug eingesetzt. Jede Szene des Film ist daher mit größtmöglicher Authentiztät gestaltet. Nicht nur prachtvoll sondern auch wieder auf menschliches Maß zurückgenommen. Da sitzen wertvolle Perücken und Kleidung oft ein klein wenig schief und dicke Schminkschichten verbergen notdürftig gealterte und unreine Haut.
So kompromisslos wie die Ausstattung ist auch die Geschichte selbst umgesetzt. Ben Whishaw als Grenouille fand ich überzeugend und eindrucksvoll. Die Szenen mit seinem ersten Opfer zeigen einen ängstlichen aber auch kalten Menschen dem die Monströsität seiner zukünftigen Taten anzusehen ist. Als er seinem zukünftigen Lehrer Baldini zeigt was er kann ist der stete Wechsel zwischen Unterwürfigkeit und auftrumpfendem Selbstbewußtsein wundervoll ausgespielt.
Bei all dem Aufwand ist es eine beachtliche Leistung dass der komplexe und ziemlich sperrige Inhalt des Buches weitgehend unbeschadet in den Film gerettet werden konnte.
Auf der Negativseite lässt sich allenfalls sagen dass die Handlung an einigen Stellen gestraffter hätte sein können.

Wolf Creek

Drei junge Leute, Liz (Cassandra Magrath), Kristy (Kestie Morassi) und Ben (Nathan Phillips) sind auf einer Tour durch Australien. Unter anderem wollen sie den Wolf Creek Krater besichtigen, einen eindrucksvollen Überrest eines Meteoriteneinschlags.
Da der Zuschauer eine Eintrittskarte für einen Horrorfilm gekauft hat ist ihm auch klar dass dort häßliche Dinge passieren werden. Es gibt dazu ein Vorspiel in einer Kneipe in der die drei von ein paar Primitivlingen übel angepöbelt werden.
Als sie dann von der Besichtigung des Kraters zurückkommen springt das Auto nicht mehr an. Glücklicherweise taucht ein paar Stunden später der Trucker Mick (John Jarratt) auf, der zwar nicht bereit ist für sie einen großen Umweg in die nächste Stadt zu machen aber trotzdem verspricht sie in sein Camp mitzunehmen und dort das Auto zu reparieren.
Die drei stimmen zu, was immer ein Fehler ist wenn man in Horrorfilmen mitspielt.
Mick ist zwar ein freundlicher Gastgeber, hat aber eine beunruhigende Vorliebe für die Einzelheiten seines bevorzugten Broterwerbs als Jäger.
Als Liz am nächsten Morgen aufwacht ist sie mit Kabelbindern gefesselt. Sie kann sich befreien. Bei der Suche nach ihren Freunden wird sie Zeugin wie Mick Kristy foltert. Es gelingt ihr Kristy zu befreien und Mick kurzzeitig außer Gefecht zu setzten aber die nun folgende Flucht erweist sich als außerordentlich schwierig. Am Ende sind zwei von drei Leuten tot, und der Killer ist wieder auf dem Weg durch die endlosen Outbacks.

Horrorfilme handeln zumeist davon dass böse und zumeist ungepflegt aussehende Männer mit schönen Frauen häßliche Dinge tun bzw. dies vorhaben. Die Widerspenstigkeit der Frauen gegen dieses Ansinnen hält die Handlung am laufen.
So ist es auch hier. Wolf Creek ist eine kleine, billig produzierte Geisterbahnfahrt. Höllisch spannend und dabei von einem fast dokumentarischen Realismus. Das sind Leute wie Du und ich, scheint der Film sagen zu wollen. Auch der Kontrast zwischen der verwilderten Schönheit der Landschaft und der Verkommenheit der Bewohner darin ist auffällig.
Als der Film dann zu einem reinen Horrorfilm wird nimmt er geschickterweise die Perspektive von Liz ein, die einem hoffnungslos überlegenen Gegner Paroli zu bieten versucht. Das geschieht so rasant, dass die eine oder andere sehr dumme Aktion nicht weiter auffällt.

Das Haus am See

Die Anzahl der Liebesfilme die ich mir im Kino angesehen habe ist übersichtlich. Normalerweise bevorzuge ich auf der Leinwand die entgegengesetzten Seite des menschlichen Miteinanders. Allerdings, Keanu Reeves und Sandra Bullock waren schon in Speed ein schönes Paar...

Die Ärztin Dr. Kate Forster (Sandra Bullock) gibt jobbedingt ihr idyllisches Haus am See auf. Sie hinterlässt ihrem Nachmieter Alex Wyler (Keanu Reeves) eine Bitte ihr eventuell eintreffende Post nachzuschicken. Der ist irritiert, sein Vater hat das Haus gebaut und es hatte keine Vormieter. Auch ist der Brief aus dem Jahr 2006, während Alex im Jahr 2004 lebt.

Das ist der Auftakt zu einer leisen und humorvollen Romanze zweier eher einsamer Menschen, die sich langsam näher kommen, sich ein wenig streiten, sich wieder versöhnen und schließlich einen möglichen tragischen Ausgang abwenden können.

Trotz der märchenhaften Ausgangssituation zweier Zeitebenen sind beide ziemlich realistisch gezeichnete und eher bodenständige Charaktere. Zwei erwachsene Menschen, die sich ihrer Gefühle füreinander langsam bewußt werden und für die die zwei Jahre Zeitunterschied eher eine Chance bedeuten sich gründlich kennenzulernen.

Gibt es im Kino auch nicht oft zu sehen.

Hard Candy

Der Film ist richtig harter Stoff und erinnert eine wenig an das Duell Sigourney Weaver/Ben Kingsley in "Der Tod und das Mädchen".

Der Modefotograf Jeff baggert in einem Chatroom die anscheinend minderjährige Hayley an. Die erscheint auch recht zugänglich, übernimmt sogar die Initiative und begleitet ihn nach einem kurzen Treffen zu sich nach Hause. Beider Nickname kündigt bereits das folgende an. Jeff als Lensman ist mit Leib und Seele Fotograf, Thongrrrrrrl kündigt die verlockende fleischfressende Pflanze schon im Namen an.
Es kommt wie es das Filmplakat nahelegt, der Wolf schluckt den Köder und geht in die Falle. Sie legt ihn mit einem Betäubungsmittel in seinem Getränk schlafen und als er wieder aufwacht ist er an einen Stuhl gefesselt und Hayley beschuldigt ihn ein pädophiler Mörder zu sein. Das ist der Auftakt zu einem gnadenlosen psychischen Duell das so häßlich verläuft wie es dann endet.

Die Konzentration auf einen Schauplatz, die phantastischen schauspielerischen Leistungen und schließlich auch die Erzählstruktur des Films, die trotz der im Grunde einfachen Geschichte alles immer ein wenig anders ausgehen lässt als man es erwartet, machen den Film zu einem höllischen Erlebnis. Interessanterweise obwohl der Film keinerlei voyeuristische Erwartungen an entblößte oder abgeschnittene Körperteile bedient.
Trotz aller differenzierten Gestaltung der Rollen geht es in dieser Geschichte eher um das Gegeneinanderstellen von Thesen als um die Darstellung von Charakteren. Sowohl Hayley als auch Jeff erscheinen mehr als Positionen in einem inneren Dialog denn als Personen. Besonders das sich zum Racheengel wandelnde Rotkäppchen ist am ehesten die Männerphantasie einer strafenden Instanz für verbotene Lüsternheiten. Der Zuschauer erfährt nichts was sich am Ende als wahr erweist. Sie kommt quasi aus dem nichts und verschwindet dorthin wieder nachdem sie mit Jeff fertig ist.
Daran liegt am Ende auch die verstörende Wirkung des Films der sich bis zum Schluss weigert die aufgeworfenen Fragen wirklich zu beantworten bzw. irgendetwas anzubieten was die Geschichte richtig abschließt.

American Dreamz

ist eine äusserst gallige Komödie um eine Casting-Show wie etwa "Deutschland sucht den Superstar".

Martin Tweed (Hugh Grant) der Showmaster plant für die neueste Staffel ein paar markante Gestalten einzubauen. Unter anderem finden sie einen orthodoxen jüdischen Rapper, Omer, einen wegen Unfähigkeit nach Amerika abgeschobenen islamistischen Terroristen und Sally Kendoo deren Name eine Verballhornung von "hat's drauf" bedeutet.

Als der Chief of Staff gespielt von Willem Dafoe als Dick Cheney Parodie seinen Präsident Staton (Dennis Quaid) zu einem Auftritt in der Show nötigt befehlen Terroristen Omer, sich und Staton live im Fernsehen in die Luft zu sprengen. Omer will dann zwar nicht, aber Sallys abgeschobener Ex-Freund sorgt dann doch noch für den großen Knall.

Selten ist Mediengeilheit besser parodiert worden als in diesem Film. Ob Präsident, Schlagersternchen oder islamistische Terroristen, alle hängen am Schirm wie an der Nadel.

Die gut aufgelegten Schauspieler liefern durch die Bank sehenswerte Vorstellungen ab. Hugh Grant spielt wieder mal was er am Besten kann und was auch eindrucksvoll anzusehen ist. Von den anderen ist vor allem Willem Dafoes Dick Cheney Parodie erwähnenswert.

16 Blocks

... Ich glaube dass das Leben zu lang ist, und durch Typen wie dich wird es noch länger... Wer eine solche Einstellung hat birst in aller Regel nicht vor Tatendrang. Jack Mosley, gespielt von Bruce Willis zumindest will nur seine Ruhe und einen gleichmäßigen Stand seines Alkoholspiegels.

Zum Erstaunen seiner Kollegen und der Zuschauer entscheidet sich ausgerechnet dieses Wrack nun für einen hoffnungslosen Alleingang gegen die geballte Macht der New Yorker Polizei um einen Zeugen ins Gericht zu bringen der allerlei Polizeibrutalitäten ans Licht bringen kann.

Wer nichts dagegen hat solche abenteuerlichen Voraussetzungen zu akzeptieren wird einen spannenden Actionfilm genießen können, der seine zwei Anti-Helden in Echtzeit ordentlich unter Druck setzt bis sie schließlich die Ziellinie des Happy Ends erreichen. Mein Favorit ist dabei die Szene in der der Held in einer Kneipe im Gespräch mit den lieben Kollegen merkt was gespielt wird und sich nach längerem Zögern schließlich zum Eingreifen entscheidet.

Willis, der öfter Helden spielt, die ein wenig aus dem Tritt geraten sind, gibt hier eine wirklich gelungene Vorstellung als Polizist am Rand des Pennerdaseins, und Mos Def als besserungswilliger Kleingangster ist ein gleichrangiger Partner.

Der Film ist auch deshalb interessant weil er sich gerade wegen seines sehr moralgetränkten Endes recht gut als Kommentar zu den Geschehnissen um Guantanamo verstehen lässt, dass der Zweck eben nicht alle Mittel heiligt.

Inside Man

Spike Lee einmal ganz anders. Der Politfilmer mit der Eigenart grobschlächtige Interviews zu seinen differenzierten Filmen zu geben, konnte mal einen erfolgreichen Film gebrauchen und hat diesmal einen konventionellen aber pfiffigen Thriller um einen Bankraub gemacht.

Mit Clive Owen, Denzel Washington, Jodie Foster und Willem Dafoe stand ihm genug an Star Power zur Verfügung um den Erfolg des Streifens wahrscheinlich zu machen.

Dazu kam auch noch ein guter Drehbuchautor, der eine ganz Serie zitierfähiger Dialogzeilen und brillianter Situationen produzierte.
Besonders eindrucksvoll als der Oberräuber mit einem Jungen im Tresorraum sitzt und sichtlich besorgt um das Seelenheil des Jungen ist, der ihm gerade sein "Ghettoganster erschießt seine Feinde" Gameboyspiel zeigt und meint über das Ding müsse er mal mit dem Vater des Jungen reden.

So amüsant wie der Verlauf des Films ist sein Ende. Es hat eine Qualität von "Die übliche Verdächtigen" und hinterher fällt einem auf, was man alles nicht gesehen hat.

Gemäß dem alten Motto: Was ist das berauben einer Bank gegen die Gründung einer Bank, ist der Bankdirektor schließlich der eigentliche Schurke. Das ist ein Seitenhieb auf die Bush Dynastie, deren Großvater durch Geschäfte mit den Nazis reich wurde.

Also, solides intelligentes Kino, mit ökonomisch eingesetzter Action.

Der indisch inspirierte Titelsong wird mir ausserdem noch lange im Ohr bleiben.

V wie Vendetta

Das Ankündigungsplakat verhieß Schlimmes. Ein Kerl in einer lächerlich grinsenden Maske, Natalie Portman als häßliches Entlein. Das sah so aus als würden die Warchowski Brüder von Matrix über Reload und Revolution einen neuen Tiefpunkt erreichen.

Tatsächlich habe ich mich doch größtenteils getäuscht. Der Film war erheblich besser als die Ankündigung. Auch wenn ich die Maske immer noch albern finde.

Erzählt wird die Geschichte von V einem Terroristen, der in einem faschistischen England der nahen Zukunft einen Aufstand vorbereiten und sich dabei auch für biomedizinische Experimente an ihm selbst und anderen rächen will. An einer Stelle wird angedeutet, dass er durch die Narben großflächiger Verbrennungen entstellt ist. Er trägt deshalb eine Maske, die dem historischen englischen "Gunpowder Plot" Attentäter Guy Fawkes nachempfunden ist.

In seiner gewölbeartigen Wohnung hortet er verbotene Kunstgegenstände die eine vage Anspielung auf "entartete Kunst" sein sollen, außerdem drückt er sich gerne in shakespearschen Versen aus. Wenn er nicht gerade Leute umbringt ist er ein versponnener Intellektueller der der Kultur der vergangenen Zeit nachtrauert.

Das faschistische System um den Diktator Sutter hingegen unterlässt nichts was es beim Zuschauer unsymphatisch machen kann. Korrupte, brutale Funktionäre, Priester mit der Neigung zu kleinen Mädchen, ein mörderischer Anschlag auf die eigene Bevölkerung, Minderheitenverfolgung auch die obligatorischen Menschenversuche zur Waffenherstellung dürfen nicht fehlen.
Man hat bei Vs Aktionen also nicht den Eindruck dass sie die Falschen treffen obwohl sie ebenfalls ziemlich brutal ausgeführt werden.
Am Ende kann er eine neue Zukunft einleiten, wird aber wie schon Moses nicht Teil dieser Zukunft sein.

Der ganze Film ist mit einer Vielzahl von literarischen und aktuellen Anspielungen gespickt und wirkte auf mich überraschenderweise glaubwürdiger und plausibler als seine Ausgangssituation vermuten ließ.
Die Verfilmung setzt andere Aktzente als die Graphic Novel, die die Grundlage für den Film bildet, es lohnt sich also beides.

Syriana

Der neue Film mit George Clooney hat bei der Berlinale einiges Aufsehen erregt. Pathetische Sätze wie: Die Rückkehr des politischen Kinos sind da gefallen.
Ähnlich wie in seinem Film "Traffic - Die Macht des Kartells" beleuchtet Stephen Gaghan hier das Thema Öl. Wieder zeigt er es von den unterschiedlichsten Seiten.
Ein Agent (Clooney) soll dazu beitragen einen arabischen Prinzen zu beseitigen, weil der den amerikanischen Interessen im Weg steht. Dort will man lieber den kindischen Bruder des Prinzen als zukünftigen Emir installiert sehen.
Zur gleichen Zeit untersucht ein amerikanischer Anwalt Korruptionsvorwürfe gegen eine Ölfirma und findet schließlich ein Bauernopfer mit dem der Schein rüchsichtsloser Aufklärung gewahrt werden kann.
Ein Ölarbeiter, der durch einen Firmenzusammenschluß arbeitslos wird, schließt sich Terroristen an, die ihre amerikanische Terrorwaffe auf dem Schwarzmarkt von dem Agenten gekauft haben.
Man sollte sich den Film ansehen wenn man noch aufnahmefähig ist. Feierabend nach einem neun Stunden Arbeitstag ist da vielleicht der falsche Zeitpunkt.
Vieles an der komplexen Geschichte wird nur ausgesprochen aber nicht gezeigt. Manches wird in Hinterzimmerdialogen auch nur angedeutet.
Obwohl der Film also inhaltlich überfrachtet wirkt, ist er trotzdem eine Empfehlung wert. Ich werde ihn mir noch mindestens einmal ansehen.

Lord of War

Der Film hat einen knackigen Anfang.
Nicolas Cage steht in Africa auf einem mit Patronenhülsen belegten Boden und verkündet statistisch gesehen hätte jeder 12. Mensch eine Handfeuerwaffe. Das führe zu einem Problem, wie bewaffnet man die anderen 11.
Dann wird der Lebensweg einer Kugel gezeigt. Von der Produktion bis zu ihrer Verwendung. Von der Waffenfabrik bis zum Kopf eines afrikanischen Teenagers.
Erst dann erzählt Yuri Orlov seine Geschichte. Seine Familie ist nach Amerika eingewandert indem sie sich als Juden ausgaben. Dort stellt er fest dass es neben essen noch ein weiteres Grundbedürfniss gibt, dass lohnend befriedigt werden kann, töten.
Der Film folgt dann der daraus resultierenden Karriere. Das ist manchmal mehr und dann auch weniger komisch. Orlov erweist sich als geschickter Geschäftsmann, der seine Familie liebt und völlig gleichgültig gegen die Folgen seiner Geschäfte ist. Die Kundschaft ist meist kriminell und manchmal auch verrückt. So wie der groteske afrikanische Diktator den er häufiger mal besucht.
Diese Episoden reiht der Film aneinander, was manchmal eine durchgehende Geschichte vermissen lässt. Orlov erfüllt sich seinen amerikanischen Traum und kommentiert das Geschehen mit zynischen Sprüchen, die allesamt gut recherchiert wirken und keineswegs als Witze zu verstehen sind.
Weil ein solcher Filmbösewicht auch einmal fallen muss, wird Orlov schließlich von seiner Familie verlassen und schließlich verhaftet.
Im Verhörraum allerdings hält er seinem triumphierenden Verfolger einen abgefeimten Vortrag mit der Vorhersage dass er bald wieder frei sein wird und behält auch im Handumdrehen recht.
Das ist die beste Pointe des Films, zu sehen wie Orlov am Ende wieder seiner Arbeit nachgeht.

München

mit München hat Spielberg seinen wohl kontroversesten Film abgeliefert. Alle die drin vorkommen haben sich anscheinend beschwert, dass sie zu schlecht wegkommen, dass sie nicht gefragt wurden usw.
Das Spielberg, der sich sonst immer so positioniert, dass seine Filme alle liebhaben, mit dem gleichen Geschick den zentralen Platz zwischen allen Stühlen anvisiert hat spricht wirklich für den Film.
Obwohl der Film mit der Geiselnahme und Ermordung der israelischen Olympiamannschaft durch ein Palästinenserkommando beginnt wird hauptsächlich die daraufhin folgende Jagd auf die Organisatoren der Aktion behandelt.
Obwohl es an Action nicht mangelt geht es doch hauptsächlich um die zerstörerischen Auswirkungen der Rache auf die Rächer.
Das erste Attentat verläuft noch unproblematisch, aber nach und nach wird es immer schwieriger.
Zufällige Unterhaltungen mit zukünftigen Opfern irritieren die Jäger, die ekelhafte Hinrichtung einer Auftragsmörderin, Verluste in den eigenen Reihen zerrütten den Helden mehr und mehr bis aus einem zurüchhaltenden und eher nachdenklichen Charakter ein paranoider Wirrkopf wird, der sich nachts vor Angst im Schrank versteckt.
Diese Zerrüttung ist wahrscheinlich die eigentliche Aussage des Films. Dieses "auch der Kampf für eine gerechte Sache verzrerrt das Gesicht und macht die Stimme heiser".
Das und die immer wieder formulierte Feststellung, dass die Rache Israel nichts gebracht hat. Aus dem Schwarzen September wurde die Hamas, aus den nationalistischen Agenten wurden Selbstmord-Attentäter.
War nicht gerade ein Erfolg.

King Kong

Also ich hatte schon immer eine Vorliebe für Puppentrickfilme.
Als ich 4 Jahre alt war mochte ich das Urmel aus dem Eis, mit 8 Jahre die Filme in denen Godzilla Panzer platttrat und Häuser umschubste mit etwa 21 Jahren war ich beindruckt vom Alien.
Irgendwann sah ich mir auch den ersten King Kong an. Der wurde anlässlich der Neuverfilmung Mitte der 70er Jahre in einigen Programmkinos aufgeführt. Ich war rechtschaffen empört darüber, dass man den König der Wildniss zum Tanzbären machte und ihn dann feige aus beinah sicherer Entfernung abschoß.
Die Neuverfilmung mit Jessica Lang fand ich ziemlich enttäuschend. Das lag einerseits daran, dass ich heute sagen würde der Film setzte seine immensen finanziellen Mittel recht unklug ein. Keine Saurier, nur eine wirklich lausig inszenierte Keilerei mit einer Schlange und eine Bestie war der Affe auch nicht, nur ein etwas groß geratener gutmütiger Tropf. Also ein Urmel aus dem Eis mit Fell.
Weitere 25 Jahre später sah ich die alte Originalversion noch einmal in Berlin. Auf großer Leinwand und 10 Minunten länger. In den 10 Minuten zeigte Kong den Dorfbewohnern wo der Hammer hängt und erklärte damit den Zuschauern warum die alle so Angst vor ihm hatten.
Es war also selbstverständlich die Neuverfilmung von Peter Jackson anzusehen und festzustellen ob das Update auf Version 1.2 gelungen war.

Eins ist sicher, der Film ist keine Enttäuschung. Die ganze optische Gestaltung ist atemberaubend.
Das New Yorck der Depressionsjahre habe ich noch nie so dreckig gesehen, die Saurier sind nochmal besser als in Jurrassic Park und es gibt sogar die aus dem Original herausgeschnittene Szene in einer Schlucht wo das Rettungsteam mit ausgesucht ekligen Insekten kämpfen muss.
An dieser Stelle wird auch die Altersfreigabe ab 12 Jahren verantwortungslos. Um so mehr als wir in der Vorstellung auch Kinder gesehen haben, die ersichtlich jünger waren.
Nicht nur sind die Animationen auf höchstem Niveau, es werden auch alte Techniken wieder eingesetzt um dem Ganzen ein märchenhaftes Erscheinungsbild zu geben.

Die einfache Story ist geschickt mit allerlei Unterschwelligem angereichert so dass sie auch mit eingeschaltetem Kopf genießbar ist.

Unter den Schauspielern ist mir vor allem Jack Black als Regisseur Denham in Erinnerung geblieben. Seine Darstellung als Visionär des Kinos, der zwischen Skrupellosigkeit, operettenhafter Selbstdarstellung und echter Hingabe an seine Kunst hin und her wechselt ist wirklich erinnerungswürdig. Es ist eine Freude zu sehen wie er immer wieder alle austrickst und mitzieht um seinen großen Traum möglich zu machen und obwohl ihn jeder durchschaut machen am Ende immer alle mit.

Einziger Minuspunkt des Films ist Kong selbst. Im Bestreben alles perfekt zu machen hat man ihn einem echten Gorilla perfekt nachgebildet. Aber er ist eben doch keine Bestie wie das Original. Die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Ann Darrow und Kong, seine vegetarischen Ernährungsgewohnheiten, er ist einfach zu sehr Opfer. Er ist nicht eine schreckliche aber auch großartige Naturgewalt, ein König, der mit fliegenden Fahnen untergeht, er ist doch eher der ruppige Bruder von Urmel aus dem Eis.

Land of the Dead

nachdem mit "28 Days later" und "Dawn of the Dead" in den letzten Jahren zwei recht gute Zombie Filme in die Kinos kamen hat sich auch George A. Romero, der Erfinder der modernen Zombie-Filme zu einer Fortsetzung aufgerafft.
Die ist ebenfalls ganz ordentlich ausgefallen. Land of the Dead kann als Teil 4 dessen gelten, was 1968 mit Nacht der lebenden Toten begann.

Ähnlich wie in Zombie, dem 2. Teil wollen die Untoten wieder in ein Wohlstandssymbol eindringen. Diesmal ist es ein superschicker Wolkenkratzer, in dem sich die Reichen verbarrikadiert haben.
Die Zombies haben inzwischen eine rudimentäre Lernfähigkeit entwickeln und stellen auf ihrem Marsch zum Ziel ihrer Wünsche fest was man mit automatischen Waffen und einem Presslufthammer alles machen kann.

Das starke, satirische Bild aus dem Bush-Amerika wird noch durch diverse schwarzhumorige Einfälle abgerundet, so dass der Film für meinen Geschmack schon fast zuviel Humor hatte.
Trotzdem, für Fans von Lehrfilmen der Metzgerinnung sehr sehenswert.

The Descent

The Descent ist ein Horrorfilm der hält was er verspricht.

Sechs Freundinnen treffen sich in einem Gebirge im Nordosten der USA um dort gemeinsam eine Höhlentour zu unternehmen.
Die Anführerin bestimmt eigenmächtig eine unbekannte Höhle zu erkunden, ein kleiner Erdrutsch schneidet die Gruppe von der Aussenwelt ab und in der Höhle wohnt eine Horde, die Gollum sehr ähnlich sehen und sich auch ähnlich ernähren. Die appetitlichen Hauptdarstellerinnen kommen da gerade recht.

Der Film fängt als Frauenfilm an, geht dann als leiser Thriller weiter und mündet dann im letzten Drittel in eine opulent angerichtete Schlachtplatte. Die Höhle, die mal klaustrophobisch eng, mal von endlos tiefen Schächten durchzogen ist, sorgt zusätzlich für Atmosphäre.

Ein Film für alle, die bald in Urlaub fahren wollen.

A History of Violence

Ist ein untypischer David Cronenberg Film der auf den Filmfestspielen in Cannes mit viel positiver Aufmerksamkeit bedacht wurde. Erzählt wird eine einfache Geschichte von Gewalt und ihren Auswirkungen auf die die sie anwenden, erleiden und von ihr bedroht werden.

Der Cafebesitzer Tom Stall führt mit seiner Frau und zwei Kindern in einer amerikanischen Kleinstadt eine harmonische Ehe. In diese Idylle platzen zwei brutale Killer die Tom in Notwehr aber erstaunlich gekonnt tötet.

Der daraufhin folgende Ruhm lockt Geister aus der Vergangenheit an. Tom war früher mal ein anderer, ein sehr anderer. Eines seiner früheren Opfer taucht auf und will ihn dorthin zurückbringen wo noch alte Rechnungen mit ihm offen sind.

Unter dem nun folgenden Druck verändern sich Tom und seine Familie. Diese Veränderungen sind das Glanzstück des Films. Wie diese Gewalt langsam das Familienleben vergiftet, wie Brutalität eine Handlungsoption wird breitet der Film pointiert und geradezu analytisch aus. Tom muss am Ende zurück in seine Vergangenheit und die alten Rechnungen begleichen. Nach seiner Rückkehr steht seine Familie vor einem Scherbenhaufen den sie in der Abschlußszene vorsichtig versucht wieder zusammenzusetzten.

Der Film ist hochklassig besetzt. Viggo "Aragorn" Mortensen als Tom liefert eine beindruckende Performance als zerrissener Held der in etwas zurückgezwungen wird was er hinter sich lassen wollte. Maria Bello als Ehefrau gibt eine eindrucksvolle Gefährtin und Ashton Holmes spielt einen Sohn der schnell vom Vater lernt und sich glaubwürdig vom Softie zum Schläger wandelt. Ed Harris und John Hurt tauchen kurz als dämonenhafte Schurken auf die ihre stereotypischen Rollenklischees aber mit viel Liebe ausfüllen.

Ein eindrucksvoller Film, der jedoch mehr durch das "wie" besticht als durch das "was".

The Corps Bride

ist eine neuer Film von Tim Burton.
Wie schon "A Nightmare before Christmas" ist der Film ein Musical von Puppen gespielt und gesungen.
Victor soll im victorianischen Zeitalter Victoria heiraten, vermasselt aber die Generalprobe und verspricht beim Üben im Wald einer Toten die Ehe.
Die ist davon angetan und nimmt ihn mit in ihre Welt.
Während die Lebenden wie die Zombies durch eine kalte und tote Welt laufen ist bei den Toten richtig Halli Galli.
Der Film ist nicht so gut wie "A Nightmare before Christmas" die Songs sind schwächer und die Geschichte kommt nicht so recht in Gang, aber die Bilder und der morbide Charme machen das wett.

StarWreck - In the Pirkening

ist eine Parodie auf StarTreck und Babylon 5.
Angeblich von einer Gruppe Finnischer Arbeitsloser die 7 Jahre daran gearbeitet haben.
Der Film ist akzeptabel gespielt und überraschend gut getrickst, er wirkt so als wäre der große Diktator mit dem Raumschiff Enterprise vor Babylon 5 aufgetaucht um die Welt zu erobern.
Da hat Captain Sherrypie natürlich was dagegen und es folgt eine überraschend gut gemachte Weltraumschlacht, die den Originalen kaum nachsteht.
Interessant auch, dass der ganze Film unter www.starwreck.com heruntergeladen werden kann. Wenn man eine DSL-Verbindung hat.
Was für Fans, die den Charme einer finnischen Originalfassung mit englischen Untertiteln zu würdigen wissen. Die sollten es aber auch nicht verpassen.

Firefly

anlässlich des neu gestarteten Films Serenity hatte der Spiegel kürzlich die SciFi Serie Firefly gelobt, die es bei Amazon gibt. Da konnte ich nicht widerstehen.

Die Serie ist ein Genremix aus SciFi und Western und schafft es recht gut diese beiden eigentlich unvereinbaren Genres unter einen Hut zu bringen.
Anders als bei StarTreck wo Elite-Militärs zumeist aus der Position technischer, sozialer und moralischer Überlegenheit agieren zeigt Firefly die Perspektive von unten. Ähnlich wie in Farscape agiert eine abgebrühte Crew von Outsidern deutlich am Rand des Existenzminimums und der Legalität, immer verfolgt von der Obrigkeit und Gestalten, die noch verlorener sind als sie selbst.

Die Western-Elemente kommen dadurch ins Spiel, dass die Crew sich auf entlegenen Aussenposten ihrer bekannten Welt herumtreibt wo skrupellose Warlords über ihre Gebiete herrschen.

Das alles ist recht ansehnlich und macht es ziemlich schade, dass sich bisher kein Sender gefunden hat der die Serie auf den Bildschirm bringen wollte.

Weltverbesserungsmaßnahmen

Deutschland eine Innovationswüste, unbeweglich, einfallslos, ohne jede Initiative?
Weit gefehlt. Der Film Weltverbesserungsmaßnahmen stellt Ideen verwegener Einzelgänger und Gruppen vor.
Die aktive Krankenversicherung, deren Mitglieder sich gegenseitig operieren.
Das Berufsbild Leihbruder
Schuhe mit denem alle gleichermaßen auf eine Größe von 1,90 m kommen.
So kann dieses Land voran kommen. Wenn mehr Menschen sich von diesem Film inspirieren lassen können wir bald sagen: Gestern standen wir vor dem Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter.

Sin City

Der Film ist was für Fans. Gewaltverherrlichend, sexistisch, die Selbstjustiz feiernd. Also alles was ich gerne auf der Leinwand sehe.
Grundlage sind die gleichnamigen Comics von Frank Miller. Erzählt werden drei Geschichten die teilweise ineinander verstrickt sind.
• Hartigan, ein alternder Polizist will ein Entführungsopfer befreien und dann vor weiteren Nachstellungen beschützen
• Marv, ein monströser Schläger will den Mörder seiner Geliebten finden
• Dwight versucht den Mord von Prostituierten an einem Polizisten zu vertuschen.
Alle drei Geschichten sind getreu den Comics verfilmt. Das besondere an dem Film ist neben der monströs brutalen und extrem stilisierten Handlung, die raffinierte Farbgestaltung. Zumeist in schwarz/weiß gedreht tauchen immer wieder farbige Einsprengsel auf. Dass Ganze kann durchaus als Kunstwerk gelten.
Wenn man sowas mag.

Brothers Grimm

ist wieder mal ein typischer Terry Gilliam Film.
Eine alptraumhafte und ziemlich abgedrehte Geschichte, opulent ausgestattet, schwarzhumorig und ziemlich gruselig.
Die Titelfiguren sind nicht die märchensammelnden Sprachwissenschaftler, sondern zwei Trickbetrüger, die Spuk inszenieren und dann teuer austreiben.
Wie das im Grunde gutherzigen Filmganoven gelegentlich so geht, die beiden werden gezwungen sich einem echten Spuk zu stellen. Rapunzel hat zwölf Schneewitchen entführt um wieder die schönste im Land zu werden.
Der Film wirft Grimms Märchen in einen Topf, rührt sie kräftig um und wirft die Erzähler noch mit hinein.
Das ist aus zwei Gründen sehenswert.
1. Brothers Grimm ist einer von mehreren Filmen, die Märchen nicht als gutmütige Kindergeschichten sondern als brutale Mythen vorführt. Damit kommt der Film den ursprünglichen Geschichten wahrscheinlich näher als den heutigen Grimms Märchen
2. Ausstattung und Tricks sind gleichermaßen realistisch und phantastisch.
Da verzeiht man dem Film auch gerne seine dünne Story.

Battle Royale

ist ein Film für Freunde des freien Wettbewerbs.
Er ist ausserdem ein Beleg dafür, dass Filme mit starken Ideen heute nicht mehr aus Hollywood sondern aus Japan kommen.
Eine Schulklasse wird auf eine Insel verfrachtet und muss dort an einem einfach formulierten Spiel teilnehmen. Die Klasse hat drei Tage Zeit sich gegenseitig umzubringen. Wer übrig bleibt gewinnt. Bleibt mehr als einer übrig sterben alle.
Alle bekommen eine rudimentäre Ausstattung inklusive einer Waffe. Allerdings jeder eine andere, vom Topfdeckel bis zum Maschinengewehr.
Insgesamt ist der Film besser gedacht als gemacht, aber trotzdem kann man ihn wohl als modernen Klassiker bezeichnen.
Leider gibt es den Film nur in englischer Sprache, aber er ist die Mühe wert.

Krieg der Welten

Spielberg wollte nach eigener Aussage mal eine richtig fiese Alien Invasion auf die Leinwand bringen. Das ist ihm mit Krieg der Welten auch gelungen.
Völlig humorlos, mit geradezu biblischem Ernst und mit atemberaubender Tricktechnik erzählt er die Geschichte eines normalen Menschen, der inmitten des aufbrechenden Chaos versucht seine Familie in Sicherheit zu bringen.
Dabei gelingen Spielberg tatsächlich fantastische Szenen. Die großflächigen Zerstörungsorgien sehen wirklich eindrucksvoll aus.
Wenns mal gerade nicht knallt wirkt die Geschichte ein wenig wie am Reißbrett konstruiert. Der Held ist geschieden, er bezahlt die Intention eine Familie gegründet zu haben in der ersten Viertelstunde mit einer Serie schön ausgespielter Demütigungen und versucht dann die Zuneigung seiner Kinder zurückzugewinnen, was auch gelingt. Das sieht man im Kino ziemlich oft wenn der Held menschliche Züge haben soll.
Die weitgehende Gesichts- und Sprachlosigkeit der Aliens, lässt eine Menge Möglichkeiten der Interpretation offen.
Von einer Bestrafung für menschlichen Größenwahn bis zu den Folgen von Wirtschaftskrise und Hartz 4 ist alles drin.
Mir gefällt die Interpretation am besten, dass Spielberg der Weltmacht Nr. 1 mal zeigen wollte wie es sich anfühlen würde wenn mal einer mit einer noch größeren Wumme auftaucht.

Babylon 5

Keine Auflistung meiner Favoriten ohne Babylon 5.
Die Serie hat Ähnlichkeiten mit dem Star Treck Ableger Deep Space 9. Der für mich der Beste ist.
Babylon 5 ist auf 5 Staffeln angelegt und erzählt dabei eine komplexe Geschichte, die sehr stark ineinander greift. Die einzelnen Staffeln sind nach dem Prinzip des klassischen Dramas aufgebaut. Einführung, gesteigerte Spannung, Konflikt, Höhepunkt, Auflösung.
Die Geschichte behandelt 5 Jahre in der Existenz einer multikulturell bevölkerten Raumstation, die von Menschen erbaut wurde nachdem ein kulturelles Missverständnis einen Krieg ausgelöst hatte, der die Menschen fast auslöschte.
Eine versteckte Macht namens "Die Schatten" sorgt für Chaos im Universum. Im Einzelnen für Kriege, Bürgerkriege und eine sich langsam und subtil über 4 Staffeln entwickelnde Militärdiktatur auf der Erde. Im Zentrum der Auseinandersetzungen steht die Raumstation.
Neben der Komplexität der Geschichte, ist der stärkste Pluspunkt der Serie die geschliffenen Dialoge, sowie ein staubtrockerner philosophisch angehauchter und ziemlich schwarzer Humor.
Dialoge wie:
"Ich wüsste gerne was sie getan haben um dieses Stück zu besorgen."
"Nein, das möchten Sie nicht wissen."
Findet man sonst kaum in der TV-Landschaft.
Ausserdem sind viele Folgen für eine TV-Serie reichlich abgründig.
Die Serie ist bei Amazon zu haben und kostet etwa ein Drittel der StarTreck DVDs.
Ein SF-Fan, der mal was anderes als StarTreck sehen will, ist dabei bestens aufgehoben.